Auf der Art Fair in Köln dieses Jahr habe ich seine Kreide-Arbeiten entdeckt und wurde neugierig. Jemand, der mit solchem Material arbeitet, hat ein Interesse für besondere Werkstoffe, dachte ich mir.
Meine Neugier wurde belohnt. Reiner Seliger (1943, Löwenberg/ Schlesien, heute Polen) schafft Rauminstallationen und Skulpturen aus Ziegelsteinen, Beton, Yton, Styropor und mehr. Er verwandelt hartes, grobes Material in federleicht anmutendes und gewinnt dabei Alltäglichem eine neue Ästhetik ab.
Anlässlich der Ausstellung Aufbruch im Museum Biedermann in Donaueschingen sagte der Künstler im Interview:
Mich interessiert der natürliche Charakter des Materials. Kernstück meiner Arbeit ist seit Jahren der Ziegel, dann kamen andere Natursteine wie Marmor dazu, später Glas, jetzt auch Styropor und Kreide. Am liebsten arbeite ich bezogen auf die Architektur oder die Landschaft. Meine Skulpturen sollen eine Stimmigkeit mit dem Raum erzielen. Ich versuche eine andere Welt zu der täglich sichtbaren aufzubauen in Form wirkungsmächtiger Bilder und Formen. Das ist ein sehr poetischer Vorgang, der sich nur schwer mit Worten beschreiben lässt. Ich nehme alltägliche Materialien und schaffe damit eine andere Welt als die Alltägliche. Es ist wie ein Versuch, aus dem Seinszustand zu schöpfen, der mir die Möglichkeit gibt, in eine Art Traumwelt zu gleiten. Das spielt sich jenseits von Worten ab.
Stöbert einmal auf seiner Website reinerseliger.de. Es lohnt sich!