Sergio Cicognani

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In Ravenna und der gesamten Kunstwelt ist die Arbeitsweise von Sergio Cicognani noch immer einzigartig: Inspiriert von den byzantinischen Mosaiken, die er in jüngeren Jahren restaurierte, bettet er seine Mosaiksteine in eine Mischung aus Mörtel und Freskenmalerei. Ich traf den agilen 90-Jährigen in seinem Atelier in der Via Valpusteria in Ravenna, um mehr über diese besondere Arbeitsweise zu erfahren. 

Nach seinem Malereistudium an der Accademia di Belle Arti von Ravenna von 1946 bis 1948 trat Sergio Cicognani 1948 in die Gruppo Mosaicisti dell’Academia ein. Nach dem Krieg mussten viele beschädigte Mosaike der Kirchen in und um Ravenna restauriert werden und die Gruppe war viel in diese aufwendige Arbeit involviert. Cicognani verbrachte während der Restaurationsarbeiten viele Stunden auf dem Gerüst und lernte die Besonderheiten der byzantinischen Mosaike Schicht für Schicht kennen.

In seinen Werken verbinden sich Mosaik und Fresko-Malerei, manchmal weitere Materialien wie Jute und Pappmasché zu einer Symbiose, die völlig natürlich zu sein scheint. Die Faszination Cicognanis für die Kunst der alten Meister ist in jedem seiner Mosaike zu sehen. Sie strahlen die gleiche Leichtigkeit und Lebendigkeit aus. Und doch stammen sie ganz klar aus Cicognanis Hand, der auch immer der Maler Cicognani ist. 

Cicognani hat mit zahlreichen international renommierten Künstlern wie Georges Mathieu, Gino Severini, Renato Guttuso, Bruno Saetti, Ernesto Treccani, Carlo Mattioli, Tono Zancanaro und Oskar Kokoschka zusammen gearbeitet. Am Institut für Mosaikkunst Ravenna, im CISIM von Lido Adriano und an der Schule für Mosaikrestauration (Scuola di Ristauro) in Ravenna lehrte er traditionelle Mosaiktechniken und bildete so mehrere Generationen von Mosaicisti aus.

Im Juni 2017 feierte Sergio Cicognani seinen 90. Geburtstag.
Auguri, Maestro!

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