Lo Spazio: Mein neuer Arbeitsraum im Bildungswerk Nordrhein

Natürlich bin ich nach Deutschland gekommen mit dem Wunsch, möglichst schnell einen geeigneten Arbeitsplatz für meine Mosaikprojekte zu finden. Am besten an einem Ort, an dem andere Kreative arbeiten. Wie ich ihn nun gefunden habe ist mal wieder eines dieser Ereignisse, die mich über Zufall und Fügung philosophieren lassen und vor allem sehr sehr glücklich machen.

Bei einem Rhein Spaziergang mit einer guten Freundin von mir kamen wir an den verschiedenen Steinmetzbetrieben in der Nähe des Düsseldorfer Südfriedhofs vorbei. Marmor und schwere Maschinen – klar, dass ich ein paar neugierige Blicke über die Zäune der Areale warf. Mit einer Sache hatte ich jedoch nicht gerechnet: Dass hinter einem dieser Zäune auch Kreativkurse angeboten werden.

Steinmetztum trifft auf Mosaik

So viel jedenfalls sagte das Schild des Bildungswerk Nordrhein. Voller Aufregung öffnete ich das Tor und traf auf den 2. Vorsitzenden Thomas Prior, selbst Architekt, und erzählte ihm meine Story: Wie ich nach Italien für die Mosaikausbildung gegangen bin und dass ich nun Mosaikkurse geben möchte und auch einen eigenen Arbeitsplatz suche. „Da hast du ja die richtige Tür eingelaufen,“ sagte er nur lächelnd, offensichtlich sehr interessiert an der Materie Mosaik und der Möglichkeit einer Zusammenarbeit.

Kurzer Hand führte er mich durch die Räumlichkeiten des Bildungswerks, in dem heute ein breites Kursangebot von Möbelaufbereitung bis Glasfusing angeboten wird. Früher wurden hier Steinmetze ausgebildet, und auch heute noch machen im Gebäude des Landesinnungsverbands der Steinmetze Meisterschüler ihre Ausbildung.

Beim Rundgang traute ich meinen Augen kaum: große Räume mit Werkbänken, Tonöfen, allerhand Werkzeug und Maschinen zum Bearbeiten von Stein und Holz auf rund 700 Quadratmetern. Sogar ein recht bekannter Düsseldorfer Bildhauer arbeitet hier, Till Hausmann, und ihm zuzuschauen wie er mit der Motorsäge sein Holz bearbeitet als wäre es eine Feile ist schon Inspiration genug für einen ganzen Nachmittag.

Nicht weit von hier habe ich zuletzt gewohnt, bevor ich nach Italien gegangen bin und habe dieses kreative Zentrum nie wahrgenommen. Nun hatte ich die Augen offen dafür. Und für mich könnte es in Düsseldorf sicher keinen geeigneteren Ort geben, um Mosaik zu machen. Und das werde ich auch, denn nach ein paar Gesprächen mit dem Vorstand habe ich nun tatsächlich die Möglichkeit hier zu arbeiten und im Namen des Bildungswerk Nordrhein Kurse anzubieten.

Klein, aber fein: lo spazio

Mein kleiner Raum, den ich liebevoll lo spazio (Ital. für Raum, Weltraum, Zwischenraum) getauft habe, war früher so eine Art Kontrollraum. Hier saß der Prüfer, wenn die Gesellen gearbeitet haben. Denn durch die Fenster konnte er direkt in die Arbeitsräume schauen und hatte die Gewalt über die komplette Elektrik.

Etwas verstaubt und vollgestellt war der Raum, bevor wir ihn gemeinsam frei geräumt haben und ich mich daran gemacht habe ihn zu streichen. Nun glänzt er in neuem Licht und ich freue mich total, meine Materialen in die schönen alten Schränke zu packen und mich hier mit meinem Ceppo einzurichten.

Übrigens fiel mir beim Aufräumen ein Buch mit der lockigen Dame von Corcos in die Hände. Und wer diesen Blog schon länger verfolgt, der weiß, dass mein erstes Mosaikportrait eben dieses Gemälde zur Vorlage hatte. Verrückte Welt.

Demnächst könnt ihr also mitverfolgen, was ich ich hier für Projekte umsetze. Und sicher den ein oder anderen Abendkurs bei mir hier im Bildungswerk belegen. Seid gespannt!

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Übrigens könnte die Lage auch nicht besser sein. Mit dem Auto ist man schnell auf der A46 oder A57, und die Haltestelle „Südfriedhof“ der Straßenbahnlinie 709 liegt gerade mal 100 Meter entfernt.

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Rosige Andamenti
Auf geht es zur nächsten Lektion in direkter Technik.
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2 Comments

  1. Liebe Miriam,
    Das ist ja eine tolle Nachricht. Ich freu mich so für Dich. So ist das im Leben , das eine geht, was Neues kommt. Ich wünsch Dir viel Erfolg und vielleicht gibt es auch mal wieder einen überregionalen Kurs.
    Liebe Grüße Renate

    1. says: miriam

      Genau so ist es, liebe Renate! Danke für deine lieben Wünsche. Und ganz bestimmt gibt es bald wieder einen überregionalen Kurs. News folgen bald! Sei lieb gedrückt, Miriam

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