Mosaik machen ist für mich wie ein Stimmungsbarometer. Wenn ich den Hammer in die Hand nehme und zum ersten Schlag ansetze, weiß ich sofort, ob ich einen guten Tag habe oder nicht.
Mit positiver Grundstimmung und Selbstachtung habe ich die Kontrolle über das was auf dem Ceppo und nebendran passiert und komme gut voran. Das heißt nicht, dass dann kein Raum mehr für schöne Zufälle bleibt. Im Gegenteil, auch die gesellen sich wie durch Zauberhand dazu.
Mosaik als Meditation
Der Schwung des Hammers, der fast mit dem eigenen Körper verschmilzt, die Materialien, die man mit all seinen Sinnen wahrnehmen und entdecken kann, das Zusammenspiel von Plan und Zufall beim Schlagen und Legen, das sich Treiben lassen und dem Instinkt folgen beim Steine zusammenfügen. All das kann eine wunderbar meditative Wirkung haben.
Manch einer braucht einfach nur Stille, um in diesen Modus zu kommen. Andere schwören auf ihre Musikplaylist, die sie in eine positive Stimmung bringt. So eine bin ich, und die meiste Zeit funktioniert das bestens.
Den Affenzoo beruhigen
Ebenso wie sich eine gute Stimmung auf das Mosaikmachen auswirkt, sind negative Gefühle, die wir mit uns an den Arbeitsplatz bringen, nicht gerade förderlich für die Arbeit. Ungleichgewicht von Körper und Seele zeigen sich im Mosaik machen ganz konkret.
Wenn der Nacken weh tut und der untere Rücken, dann ist bei mir ganz schnell Schicht im Schacht. Genau das war bei mir der Fall letzte Woche. Nackenschmerzen und ein echter Affenzoo an wild kreisenden Gedanken hatten mich gepackt, ein regelrechtes “alles ist doof” Fieber. Und das trotz der Möglichkeit mit Emilie hier in Blaye wie letztes Jahr an Projekten zusammen zu arbeiten – diesmal übrigens in wunderbarer Gesellschaft von Eloise aus meiner Klasse in Spilimbergo – die französische Leichtigkeit des Seins zu genießen und all die tollen Menschen wertzuschätzen, von denen ich umgeben bin. Hinzu kam: Nach fast 2 Monaten Pilates-Abstinenz (das ist nämlich der Sport, den ich in Spilimbergo neben Joggen regelmäßig mache) war meine Haltung die einer 75-Jährigen, mit Schultern hochgezogen bis zu den Ohren, und meine Beine fühlten sich unglaublich schwer an.
Positive Stimmung kreieren
Kurzerhand habe ich eines Morgens wieder mit Yoga angefangen.
Und siehe da: Auf einmal fließen wieder positive Energien in mir. Aus “alles ist doof” wurde “alles ist möglich”, meine Blockaden und extrem schlechte Haltung vom Mosaik machen sind verschwunden und meine Gedanken bilden keine Wollknäuel mehr. Ich bin innerhalb von 72 Stunden zurück zu meinem Ich gekommen und zu dem was ich will im Leben – durch 3 Einheiten mit herabschauendem Hund, Kaninchen und Co.
Natürlich ist Yoga nicht die Lösung für alles, aber es treibt mich an, mich und meine Gedanken neu zu sortieren, auch auf Papier. Es ist, als rastet bei mir alles wieder ein und die Energien fließen in geordneteren Bahnen.
5 Gründe, warum Yoga mir bei meinen Mosaikprojekten hilft
Warum Yoga und Mosaik meiner Meinung nach einfach bestens zusammenpassen, hier noch mal kurz zusammengefasst.
1. Yoga macht den Kopf frei und fokussiert
Manchmal – nein eigentlich sehr häufig – rasen meine Gedanken in einem Tempo, das mich ganz hibbelig macht. Das liegt neben meinem Naturell sicherlich daran, dass ich immer mehrere Projekte gleichzeitig laufen habe und ich am liebsten auch alle gleichzeitig bearbeiten und planen möchte. Irgendwann komme ich dann häufig an den Punkt, an dem ich überfordert bin und eine Blockadehaltung einnehme.
Damit das nicht passiert und ich konzentriert bin bei dem, was ich im Moment tue (und nicht an das denke was morgen auf mich wartet oder in einem Jahr, oder das was gestern passiert ist) hilft mir Yoga am Morgen. Ich höre in mich rein und versuche zu verstehen was ich heute brauche und machen möchte, um meine Ziele zu erreichen und wofür ich heute dankbar bin. Meine Atmung wird ruhiger und gleichmäßiger (in einem Blogpost zum Arbeiten mit der Martellina habe ich beschrieben wie wichtig das ist) und mit ihr meine Gedanken.
Wenn ich diese innere Ruhe habe, dann komme ich beim Mosaik machen in einen absoluten Flow. Und ich habe das Gefühl, alles passt auf einmal zusammen.
2. Yoga macht selbstbewusst
Ich kriege das heute einfach nicht hin.
Der blöde Stein bricht immer da, wo er nicht brechen soll.
Warum sind die anderen immer schneller als ich?
Solche und ähnliche Gedanken nehmen jede Freude am eigenen Projekt. Dann kann ich schon mal zur Furie werden und extrem unfreundlich sein zu mir selbst. Damit ich gar nicht erst auf blöde Gedanken komme, hilft mir Yoga. Es gibt mir positive Energie und die Überzeugung zurück, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur will.
3. Yoga löst Verspannungen und sorgt für eine bessere Haltung
Langes Sitzen am Ceppo, Verdrehen des Oberkörpers in die immer gleiche Richtung, Kopf Hinunterbeugen zur Mosaikarbeit, das Gewicht des Hammers im rechten Arm… Die Liste ungesunder Haltungen eines Mosaicista ist lang.
Wer sich da nicht regelmäßig stretcht, der hat es schnell mit Wehwehchen zu tun, die die Freude am Mosaik schrumpfen lassen. Mit Yoga kriegst du deine Körperspannung wieder zurück und kannst den typischen Nackenproblemen, Schmerzen im unteren Rücken und im Schulterbereich vorbeugen.
4. Yoga macht kreativ
Yoga macht glücklich, und wer glücklich ist, der ist kreativ. Zaubere dir mit Yoga ein Lächeln ins Gesicht und schon werden dir alle Projekte mehr Spaß machen – natürlich auch die aus 1000 Teilchen.
5. Yoga zeigt uns wo wir wirklich hinwollen
Das ist einer der Hauptgründe warum ich Yoga so mag. Bei all dem digitalen Overload, den Tausend Möglichkeiten und den vielen Menschen um mich herum, die tolle Dinge machen verliere ich manchmal den Fokus auf das was ICH wirklich will vom Leben. Das wird mir ganz schnell wieder klar, wenn mein Körper und Geist durch Yoga ruhig und gelassen sind.
Was magst du an der Kombination aus Yoga und Mosaik? Schreib mir!