Ein Traum für jemand wie mich, der gerade das erste Jahr in Spilimbergo beendet hat: An einem Kundenauftrag mitarbeiten. Ein noch größerer Traum: Diesen Auftrag eigenverantwortlich umsetzen. Während meiner Zeit bei Emilie und Babylon Mosaic habe ich gleich mehrfach die Möglichkeit dazu. Das erste Projekt ist ein Tisch mit einem sehr grafischen Motiv in Rot- und Gelbtönen.
Indirektes Arbeiten für eine ebenmäßige Oberfläche
140 x 75 Zentimeter wird der Tisch messen, wenn er fertig ist. Um die Höhenunterschiede im Materialmix aus 6 Smaltennuancen und Keramik auszugleichen arbeite ich in indirekter Technik. Hierfür habe ich den Entwurf spiegelverkehrt auf einen provisorischen Untergrund kopiert und das Mosaik in einfacher handhabbare Sektionen aufgeteilt. Wie das funktioniert erfahrt ihr im nächsten Tutorial hier auf mused. Der Mehlkleber für dieses provisorische Arbeiten wird nachher einfach mit warmem Wasser gelöst und das Ganze schließlich verfugt.
Auf geht’s: Le grand puzzle
Erst mal stand aber das Schlagen und Schneiden des Materials an. Die rund 14 Kilo unregelmäßig geformter Teilchen verzahne ich mehr oder weniger spontan miteinander. Oder wie die Touristen, die täglich in Emilies Atelier spazieren es nennen, während sie mir mit neugierigen Blicken über die Schulter schauen: “Ah, vous faites un grand puzzle!” (sehr niedlich die Aussprache: Pözzl).
An manchen Stellen muss ich die Teilchen natürlich nachjustieren. Aber anders als bei der Giandomenico Facchina Technik, von der ich in der Rubrik Spilimbergo 24/7 schon berichtet habe ist ein bisschen Fuge erlaubt und auch gewollt.
Ihr seid gespannt wie der Tisch aussieht, wenn alle Teile umgedreht und auf dem Untergrund aufgebracht sind? Ich auch. Fotos vom Resultat folgen!
PS: Der kleine Kater auf dem letzten Bild ist übrigens Ceppo, das Maskottchen des Ateliers. Alle Kinder, die irgendwie mit den Leuten aus der Zitadelle verwandt sind und ihre Ferien hier verbringen, wollen sein Babysitter sein. Très drôle!