Sergio Policicchio

Auf die Arbeiten von Sergio Policicchio bin ich während des Festivals Ravenna Mosaico aufmerksam geworden. Vor den im Kloster der Biblioteca Oriani ausgestellten Werken, in denen Sergio Fotografien der Ureinwohner Feuerlands mit Mosaik verbindet, fühlte ich mich wie paralysiert – verstört und fasziniert gleichzeitig. Verstört, weil einige Gesichter der Reihe Sul pensiero di perdersi etwas amphibienhaftes, Angst erregendes haben. Es wirkt so, als würden die Menschen von der sie umgebenden Natur gezeichnet, von ihr gebrandmarkt. Fasziniert, weil unglaublich viel Präzision und Schönheit in den Mosaiken steckt.

Die teilweise millimetergroßen Teilchen, die Sergio aus Steinen schlägt, wirken wie völlig natürlich angeordnet. In perfekten Formationen, die sonst nur die Natur kreieren kann. Aus minimalen Andamenti wachsen größere Strukturen, weiche Formen münden in scharfkantigen Elementen. Um mehr über seine Arbeiten zu erfahren, habe ich den Künstler in seiner Wahlheimat Ravenna getroffen. Im Interview erzählt Sergio unter anderem, was Mikromosaik für ihn bedeutet und wieso ein Performancekünstler wie er eine so langsame Kunstform wie Mosaik für sich entdeckt hat. Falls ihr mehr erfahren wollt, schaut auf seine Website sergiopolicicchio.com.

Sergio Policicchio (Buenos Aires, 1985) ging im Jahr 2004 nach Ravenna, um Visual Arts und Mosaik an der Accademia die Belle Arti zu studieren. Bereits 2009 und 2011 hat er im Rahmen von Ravenna Mosaico ausgestellt. In diesem Jahr wurde er mit dem Premio Tesi 2013, dem Preis für die besten Abschlussarbeiten der Accademia delle Belle Arti ausgezeichnet, deren vier Gewinner im Rahmen der Ausstellung Orientamenti präsentiert wurden. Sergio gewann außerdem das damit verbundene Stipendium der Ismail Akhmetov Foundation – Solo Mosaico, mit dem ihm ein Studienaufenthalt in Moskau ermöglicht wird. Seit 2007 hat er als Darsteller an verschiedenen Performance- und Theaterprojekten teilgenommen.

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