100 im Quadrat

Erinnert ihr euch noch an meinen Post „10 im Quadrat“ von vor einigen Wochen? Dort habe ich von den ersten Versuchen mit der Martellina erzählt und den 10 quadratischen Steinchen, die wir als allererstes schlagen sollten.

Nun habe ich von meinem Disegno-Prof erfahren, dass die ersten Mosaikübungen für einen Erstsemester hier in Spilimbergo vor ein paar Jahren (Ruth zum Beispiel gehörte auch zu den Glücklichen) noch ganz anders aussahen: Das erste Halbjahr bestand tatsächlich darin, 100 (!) exakt gleich geformte tesserae zu schlagen, und zwar sowohl was Breite, Höhe und Tiefe angeht. 1 cm x 1 cm x 1 cm. Nicht mehr und nicht weniger. Schummeln ging nicht, denn die Teilchen mussten in eine extra dafür gefertigte Form passen – ohne Kleber.

Die zweite Aufgabe des Halbjahres war es dann, sehr exakte Dreiecke, Vierecke und Fünfecke zu schlagen. Ebenfalls in eine extra dafür geschaffene Form versenkt.

Ehrlich gesagt, ich weiß nicht ob diese Übungen für mich Ansporn oder Abschreckung gewesen wären. Aber ich bin mir sicher, dass der ein oder andere damals nach ein paar Wochen entsetzt seine Koffer gepackt hat, um die Heimreise anzutreten. Ich bin froh, dass wir weniger exakt an die Sache rangehen dürfen. Und komme mir gerade sogar ein bisschen verwöhnt vor.

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