Nicole Zäch

Nach dem Abitur ging sie nach London und jobbte in der Kreativbranche. Nach dem Besuch eines Mosaikkurses an der Hampsted School of Art kaufte sie sich Material, traf auf einen Architekten, lernte Leute kennen. Ehe sie sich versah steckte sie mitten in einer Ausbildung bei einem europaweit tätigen Mosaikbetrieb. Es folgten eine Ausbildungsphase in Paris und ein Großprojekt in Schottland. Dort merkte sie, dass ihr die selbstständige Arbeit liegt und gründete mit 24 ihre eigene Firma im hippen Londoner East End.

Nach London und Paris seit 2000 in Berlin

Seit einigen Jahren sitzt Nicole mit Zäch Mosaike nun in Berlin Wilmersdorf, im Hinterhof eines modernen Fabrikgebäudes. Mit einem Team aus festen und freien Mitarbeiterinnen erstellt sie in ihrer Werkstatt Mosaiken für Hotels, Wellnessbereiche, Küchen, Restaurants. Aber auch Diskokugeln in Totenkopfform hat sie schon gefertigt. Der Werkstoff ihrer Mosaike ist Glasmosaik, das sie von Firmen wie Bisazza und Sicis bezieht. Für Nicole ist ihre Arbeit mehr als nur ein Handwerk. Sie überlegt sich sehr genau, was zum Kunden passt und möchte, dass er sich wohl mit dem Ergebnis fühlt.

Zusammenarbeit mit Architekten und Designern

Ihre Aufträge erhält die gebürtige Münchnerin aus ganz Europa. Häufig arbeitet sie mit Architekten zusammen. Wie derzeit, für ein Privathaus in der Schweiz. Dort wird ein lichtdurchflutetes Treppenhaus komplett mit Glasmosaik gestaltet. Auf einer Höhe von 10 Metern werden Millionen von Steinchen in Schattierungen des umliegenden Waldes das Gefühl erwecken, man stehe mitten in der Natur. Kein gewöhnliches Mosaik von der Stange also, sondern echte Kunst am Bau.

Als Frau unter Männern

Dass sie mit ihrem meist weiblichen Team auf den Baustellen erst mal kritisch beäugt wird, macht der selbstbewussten Frau nichts aus. Seit ihrem ersten Projekt als Selbstständige, Mosaiken für ein Schloss in Schottland, hat sie gelernt sich zu behaupten. Der Fliesenleger war völlig verzweifelt und kam mit den Bedingungen auf der Baustelle überhaupt nicht zurecht. Als man Nicole schickte den Auftrag zu retten, schauten sie erst mal alle ungläubig an. „Als ich mit meinem Team den Job in einem Bruchteil der Zeit erledigt hatte, die der Fliesenleger bisher investiert hatte, war den Leuten klar: Die kann das wirklich.“ Heute muss Nicole auf der Baustelle schon mal schmunzeln. „Häufig fällt den Männern ein, sie müssen in dem Raum, in dem wir gerade arbeiten unbedingt noch eine Glühbirne wechseln oder etwas reparieren. Das finde ich eigentlich ganz süß.“

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