Lea Lenhart

Glas aus Murano kommt in Form von Pizzen. Zumindest wenn man mit Mosaik arbeitet. Wie die Pizza beim Italiener werden die runden Platten traditionell im Ofen gebacken. Nur eben eine Spur heißer, bei ca. 1300 Grad.

Auch rund, aber um ein Vielfaches kleiner ist das gläserne Material aus Murano, das Lea Lenhart in ihren Werken verarbeitet. Winzige Perlen, die vor allem in der Modeindustrie eingesetzt werden und die der ein oder andere vielleicht aus seiner Kindheit kennt.

Von der Malerei zur Perlenweberei

Lea kommt ursprünglich aus St. Gallen in der Schweiz. Nach dem Besuch einer privaten Kunstschule ging sie auf Rat ihres damaligen Lehrers an die Kunstakademie Düsseldorf. Damals war ihr Material Öl und Acryl.

In einer Phase der Frustration kam ihr dann die Idee, ihre Bilder in Perlen zu übersetzen. Ihre liebste Technik ist das Weben der Perlen auf einen Rahmen. Dabei nutzt sie ganz traditionell Nylonfaden und Nadel, um Tausende der kleinen Glaskügelchen auf ein Gerüst aus Kettfäden zu bringen.

Die Inspiration für ihre gläsernen Gemälde holt sich die quirlige Frau mit Schweizer Akzent aus der Natur. Üppige Pflanzenwelten ranken sich über große Rahmen, Käfer in kräftigen Farben zeigen wie für eine biologische Studie aufgezogen alle Details ihres Körpers. Abstraktere Werke spielen mit runden Formen und Farbverläufen.

Spiel mit den Ebenen

Der Künstlerin, die in einer ehemaligen Schule im Düsseldorfer Norden ihr Atelier eingerichtet hat, gelingt es die winzigen Teilchen immer wieder neu in Szene zu setzen.

Bei einigen Werken ergänzt Lea die schwebende Perlenebene durch einen gemalten Hintergrund, der das Motiv im Vordergrund aufgreift. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man die Bilder betrachtet, entsteht durch diese verschiedenen Dimensionen ein neuer Effekt.

Nach einer Phase der Stickerei auf Leinwand arbeitet Lea derzeit an Objekten. Wenn die Sonne auf diese Werke scheint, hat man fast das Gefühl sie werden lebendig. Wie schimmernde Unterwasserwesen wirken die Perlengeflechte dann, und das Wechselspiel zwischen matten und glänzenden Bereichen ist dem in der Natur unglaublich nah.

Mit ihren Perlenbildern war Lea schon an der Kunstakademie ein Exot. Auch heute sind ihre Werke einzigartig in der Kunstwelt. Inzwischen hat sie bereits in vielen Galerien in Deutschland und der Schweiz ausgestellt.

Ausstellungstermine Lea Lenhart

Falls ihr die Werke der Künstlerin mit eigenen Augen sehen wollt: im Rahmen der offenen Ateliertage Kunstpunkte in Düsseldorf Mitte September stehen die Türen ihres Atelierraums für Besucher offen. Und in der Neuen Galerie Dachau wird sie im Rahmen der Gruppenausstellung „Organische Artefakte“ vom 13.9. bis 3.11.2013 mit einigen Werken vertreten sein.

Weitere Infos

Lea Lenharts Website
Artikel zu ihrer Ausstellung 2012 in der Kunst Service Galerie hier auf mused

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