Elizabeth de Ath lebt und arbeitet in Hove bei Brighton. Dort erstellt sie Auftragsarbeiten für den Innen- und Außenbereich. Mit The Art House Hove führen sie und ihr Mann ein eigenes Bed & Breakfast.
Liz, du hast Textil und Keramik in London studiert. Wie bist du zum Mosaik gekommen und wann hast du gemerkt, dass du dich auf diese Kunstform spezialisieren willst?
Ich habe nach dem Studium zufällig begonnen, Mosaik zu machen. Bei einem Projekt verzierte ich eine Mauer mit Keramik und Glasteilchen. Mit dem Material, was übrig blieb habe ich Spiegel verziert und auf einem Markt verkauft. Dann hat sich alles weitere ergeben. Ich hatte schon immer ein Gefühl für Farbe und Texturen und daher passte Mosaik ganz natürlich zu mir. Ich wollte mich als Kreative selbstständig machen und Mosaik mit seiner Vielseitigkeit und funktionalem Anwendungsbereich war da super geeignet. Meist handelt es sich bei meiner Arbeit um Auftragsarbeiten.
Du gibst außerdem Kurse und hast mit deinem Mann zusammen ein eigenes B&B. Wie bekommst du das alles unter einen Hut? Und was gefällt dir an dieser Kombination?
Ja, ich habe immer viel zu tun. Zum Glück führen mein Mann Dexter und ich zusammen das B&B. Im Moment mache ich mit dem Kursprogramm eine kleine Pause, um mich auf Arbeiten für eine Ausstellung zu konzentrieren. Wenn ich für Kunden arbeite, ist das immer besonders spannend und es kommen einige Arbeiten auf mich zu in der nächsten Zeit. Ich mag einfach Abwechslung im Leben. Und ich liebe es, durch meine Arbeit und das B&B neue Leute kennen zu lernen.
Warum sollte jemand im Frühling nach Hove oder Brighton kommen?
Es ist eine wunderschöne Jahreszeit und hier in Brighton ist wohl der sonnigste Fleck in ganz UK. Außerdem gibt es das große Brighton Festival mit vielen Veranstaltungen in der ganzen Stadt – darunter auch Artists Open Houses, bei dem über 100 lokale Künstler ihre Ateliers öffnen. Das ist wirklich sehenswert.
Hast du ein Lieblingsmaterial?
Smalten natürlich, die Crème de la Crème unter dem Mosaikmaterial. Wegen ihrer lebendigen und reichhaltigen Farbpalette, ihrer wunderschönen Lichtreflexe und der besonderen Oberflächen.
Was ist der schönste Moment für dich beim Mosaikmachen?
Wenn du in einem neuen Projekt versunken bist, weißt wo die Reise hingeht und alles ganz von alleine passiert. Als wenn sich bei dir ein Schalter umlegt und etwas mit dir passiert, was du nicht steuern kannst. Intuition vielleicht.
Hast du ein Lieblingswerkzeug?
Ich habe gerade einen 2-wöchigen Workshop bei Orsoni gemacht. Ich habe es geschafft, mit dem Hammer präzise zu arbeiten und das war super, aber auf meine Mosaikzange würde ich nicht verzichten wollen.
Welche Atmosphäre brauchst du, um kreativ zu sein?
Ruhe und Licht.
Was inspiriert dich?
Das Streben der Menschen nach Kreativität und ihre Fähigkeit sie mit anderen zu teilen. Zu sehen wie Leute magische Momente durch das Mosaikmachen erleben.
Welches Projekt würdest du gerne mal umsetzen und welches hat dir besonders viel Spaß gemacht?
Ich würde gerne einen Totempfahl für die Strandpromenade in Brighton machen. Ich habe zuletzt mit Kindern einer Behindertenschule eine Mauer verziert und die Schüler fanden es unglaublich aufregend daran mitzuarbeiten. Daher hat mir das Projekt sehr viel Spaß gemacht und wir haben sogar eine Auszeichnung für die Arbeit bekommen!
Was ist das Schönste, was jemand mal über deine Arbeit gesagt hat?
“Miss, das ist das Schönste was ich je gesehen habe”, aus dem Mund eines 7-jährigen Jungen von einer Schule in London, für die wir an einem riesengroßen Flamingo für den Schulhof gearbeitet haben.
Du bist stellvertretende Vorsitzende der British Association for Modern Mosaic. Was verfolgst du für Ziele?
Das Ansehen der Mosaikkunst zu stärken und Mosaikkunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Investoren, Kunstvermittler und Sammler auf die Kunstform aufmerksam zu machen. Das Wissen und Können im Bereich Mosaikhandwerk international weiterzuentwickeln durch Vorträge auf unserem Symposium.
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