In Pompeij kann man Geschichte mit allen Sinnen erleben. Es ist ein überwältigendes Gefühl durch die langen Gassen der antiken Ruinenstadt zu gehen. Mit Rosmarin und Unkraut bewachsene Überreste von Wohnhäusern zu erkunden, deren Mosaikböden und Inschriften nach und nach durch die Besuchermassen verblassen. Durch Tempelanlagen, Marktplätze und Thermen zu schlendern, begleitet von der wärmenden Sonne Kampaniens. Und dem vermeintlich friedlichen Vesuv im Rücken.
Fast 2000 Jahre ist es her (79. n. Chr.), dass der Vulkan die römische Stadt zusammen mit Stabiae, Herculaneum und Oplontis unter sich begraben hat.
Viele Jahrhunderte blieb Pompeji unter einer dicken Schicht aus Bims, Asche und Magma verborgen. Bis seit dem 16. Jahrhundert verschiedene Generationen von Archäologen immer größere Teile freigelegt, rekonstruiert und geborgen haben.
Die wertvollsten Mosaiken, die erhalten geblieben sind, kann man im Museo Archeologico Nazionale in Neapel bewundern.
Darunter geschichtsträchtige wie das weltberühmte Werk aus der Casa del Fauno, die “Alexanderschlacht”. Die Millionen von Kalkstein-Teilchen des opus vermiculatum sind nur 1 bis 4 Millimeter breit. Das Mosaik verzierte den Boden der Villa und ist 5,82 x 3,13 Meter groß. Es zeugt detailreich von der Schlacht zwischen Alexander dem Großen und dem persischen Großkönig Dareios III.
Am Fundort des Mosaiks ist seit 2005 eine originalgetreue Kopie zu finden. Sie wurde in mehrjähriger Arbeit von einem Team aus Mitarbeitern des CISIM (Centro Internazionale Studi Insegnamento Mosaico, Ravenna) sowie Mosaikkünstlern wie Arianna Gallo und Luca Barberini erstellt.
Natürlich gehörten auch die Tierwelt und das Essen zu beliebten Motiven. Andere Mosaiken zeigen Theaterszenen oder sind voller Symbolik.
“Memento Mori” zum Beispiel ist eine klare allegorische Darstellung. Es zeigt das Rad der Fortuna, das den Reichen (purpurrotes Tuch und Zepter links) verarmen lassen und den Armen (Bettlertasche und Ziegenfell rechts) reich machen kann. Der Tod (Totenschädel) lauert zu allen Zeiten. Das Leben dagegen hängt an einem seidenen Faden. Wenn dieser reißt, fliegt die Seele (Schmetterling) davon.
Das hellenistische Thema soll Gäste an die Vergänglichkeit der irdischen Geschicke erinnert haben. Tragisch, dass diese Vergänglichkeit bald einer ganzen Stadt vor Augen geführt werden sollte.
Was macht die Mosaike von Pompeji für dich besonders? Ich freue mich über deine Kommentare!
Quellen und weitere Infos:
Website des Museo Archeologico Nazionale, Neapel
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